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CD Homo homini lupus / Mauthausenkantate
Homo homini lupus
von Alfred Hochedlinger
Texte von Werner Wöckinger
und Alfred Hochedlinger
Ausführende:
Doris Derntl, Sopran
Chor der Pfarre Mauthausen musica viva
Orchester der Pfarre Mauthausen
Leitung: Alfred Hochedlinger
Compact Disk - D D D - stereo - Studioaufnahme
Als Bonus befindet sich auf der CD die Mauthausenkantate von Mikis Theodorakis im Arrangement von Alfred Hochedlinger und in der Interpretation des Chores der Pfarre Mauthausen
Zur Kantate
Die Kantate besteht aus fünf Sätzen, wobei sich die Melodie des ersten Satzes „Homo homini lupus“ (Ankunft in Mauthausen) im letzten Satz „Ist das die Zukunft, auf die wir bauen“ (Gegenwart) wieder findet.
1. Homo homini lupus (Ankunft in Mauthausen)
Textlich und musikalisch wird im ersten Satz auf die hoffnungslose Situation, Endstation Konzentrationslager, hingewiesen. Den Opfern wird die Identität geraubt, sie werden zu Nummern degradiert. Ein Gedanke, der auch im zweiten Lied aufgegriffen wird. Die Täter verhielten sich wie wild gewordene Bestien, jeglicher Regeln und Tabus entwachsen, von jeglicher persönlicher Verantwortung befreit. Die Frage nach dem warum bleibt unbeantwortet.
2. Ihr tötet nur eine Nummer (Appellplatz)
Im Refrain wird davon gesungen, dass die Nazis ihre Opfer zwar quälen („ihr brecht uns unsre Knochen“) und töten konnten, aber die Seele des Menschen kann der Folterknecht nicht zerbrechen und nicht aus dem Leib reißen. Ich denke, dass dies für die Opfer etwas Tröstliches gewesen sein kann.
Die Strophen versuchen einen Tagesablauf zu charakterisieren. Dem Morgenappell in der ersten Strophe folgt das Schuften tagsüber. In der letzten Strophe bricht die Nacht herein. Aber auch da kommen die Häftlinge nicht zur Ruhe.
3. All unsre Hoffnung haben wir verloren (Todesstiege)
Die Todesstiege als Folterinstrument, die Todesstiege als Symbol der Tötungsmaschinerie. Für die Häftlinge von Mauthausen gab es keine Hoffnung, es gab nur unaussprechliches Leid, Martyrium und bittere Not, letztlich wohl auch Todessehnsucht.
Das „von allen guten Geistern längst verlassen“ der letzten Strophe ist durchaus doppelbödig zu verstehen.
4. Kann es noch einmal so sein (Befreiung)
„Das Tor geht auf, das Leiden ist zu Ende“, singt der Chor. Jene wenigen, die das Ende des Krieges erlebten, waren zu schwach, um ausgelassen zu feiern. Es war wohl eher ein leises, unscheinbares Glücksgefühl. Und sofort mischte sich in die Freude und die Erleichterung das unbestimmte Gefühl: was jetzt!
„Kann es noch einmal so sein wie es war?“, werden sich wohl manche gefragt haben und die Frage mit einem „Nein!“ beantwortet haben. Das Leiden hatte im Mai 1945 kein Ende. Keiner der Befreiten konnte zur Tagesordnung übergehen und so tun, als ob nichts geschehen wäre.
5. Ist der Mensch wirklich ein gieriger Wolf? (Gegenwart)
Es war uns besonders wichtig, im Zusammenhang mit Geschichtsbewältigung die Ist-Situation zu beleuchten. Dabei soll es nicht um ein Aufwiegen von Schuld, ein Bewerten von Grausamkeiten gehen, sondern um das Aufzeigen der traurigen Tatsache, dass auch Heute, mehr als 65 Jahre danach, der Mensch aus der Geschichte nicht gelernt hat, friedlicher zusammen zu leben.
Alles was bleibt ist die Hoffnung und das Träumen von einer besseren Welt. Aber: Träumen allein reicht nicht!
von Alfred Hochedlinger
Texte von Werner Wöckinger
und Alfred Hochedlinger
Ausführende:
Doris Derntl, Sopran
Chor der Pfarre Mauthausen musica viva
Orchester der Pfarre Mauthausen
Leitung: Alfred Hochedlinger
Compact Disk - D D D - stereo - Studioaufnahme
Als Bonus befindet sich auf der CD die Mauthausenkantate von Mikis Theodorakis im Arrangement von Alfred Hochedlinger und in der Interpretation des Chores der Pfarre Mauthausen
Zur Kantate
Die Kantate besteht aus fünf Sätzen, wobei sich die Melodie des ersten Satzes „Homo homini lupus“ (Ankunft in Mauthausen) im letzten Satz „Ist das die Zukunft, auf die wir bauen“ (Gegenwart) wieder findet.
1. Homo homini lupus (Ankunft in Mauthausen)
Textlich und musikalisch wird im ersten Satz auf die hoffnungslose Situation, Endstation Konzentrationslager, hingewiesen. Den Opfern wird die Identität geraubt, sie werden zu Nummern degradiert. Ein Gedanke, der auch im zweiten Lied aufgegriffen wird. Die Täter verhielten sich wie wild gewordene Bestien, jeglicher Regeln und Tabus entwachsen, von jeglicher persönlicher Verantwortung befreit. Die Frage nach dem warum bleibt unbeantwortet.
2. Ihr tötet nur eine Nummer (Appellplatz)
Im Refrain wird davon gesungen, dass die Nazis ihre Opfer zwar quälen („ihr brecht uns unsre Knochen“) und töten konnten, aber die Seele des Menschen kann der Folterknecht nicht zerbrechen und nicht aus dem Leib reißen. Ich denke, dass dies für die Opfer etwas Tröstliches gewesen sein kann.
Die Strophen versuchen einen Tagesablauf zu charakterisieren. Dem Morgenappell in der ersten Strophe folgt das Schuften tagsüber. In der letzten Strophe bricht die Nacht herein. Aber auch da kommen die Häftlinge nicht zur Ruhe.
3. All unsre Hoffnung haben wir verloren (Todesstiege)
Die Todesstiege als Folterinstrument, die Todesstiege als Symbol der Tötungsmaschinerie. Für die Häftlinge von Mauthausen gab es keine Hoffnung, es gab nur unaussprechliches Leid, Martyrium und bittere Not, letztlich wohl auch Todessehnsucht.
Das „von allen guten Geistern längst verlassen“ der letzten Strophe ist durchaus doppelbödig zu verstehen.
4. Kann es noch einmal so sein (Befreiung)
„Das Tor geht auf, das Leiden ist zu Ende“, singt der Chor. Jene wenigen, die das Ende des Krieges erlebten, waren zu schwach, um ausgelassen zu feiern. Es war wohl eher ein leises, unscheinbares Glücksgefühl. Und sofort mischte sich in die Freude und die Erleichterung das unbestimmte Gefühl: was jetzt!
„Kann es noch einmal so sein wie es war?“, werden sich wohl manche gefragt haben und die Frage mit einem „Nein!“ beantwortet haben. Das Leiden hatte im Mai 1945 kein Ende. Keiner der Befreiten konnte zur Tagesordnung übergehen und so tun, als ob nichts geschehen wäre.
5. Ist der Mensch wirklich ein gieriger Wolf? (Gegenwart)
Es war uns besonders wichtig, im Zusammenhang mit Geschichtsbewältigung die Ist-Situation zu beleuchten. Dabei soll es nicht um ein Aufwiegen von Schuld, ein Bewerten von Grausamkeiten gehen, sondern um das Aufzeigen der traurigen Tatsache, dass auch Heute, mehr als 65 Jahre danach, der Mensch aus der Geschichte nicht gelernt hat, friedlicher zusammen zu leben.
Alles was bleibt ist die Hoffnung und das Träumen von einer besseren Welt. Aber: Träumen allein reicht nicht!
Kantate HOMO HOMINI LUPUS (Alfred Hochedlinger)
1. Homo homini lupus (Ankunft in Mauthausen) 5:24
2. Ihr tötet nur eine Nummer (Appellplatz) 5:45
3. All unsre Hoffnung haben wir verloren (Todesstiege) 4:00
4. Kann es noch einmal so sein (Befreiung) 5:25
5. Ist der Mensch wirklich ein gieriger Wolf? (Gegenwart) 3:30
Mauthausenkantate (Musik: Mikis Theodorakis / Arr. Alfred Hochedlinger)
1. Lied der Lieder 4:02
2. Adonis 3:28
3. Der Flüchtling 3:40
4. Wenn der Krieg vorbei ist 2:35
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